Vor Kurzem erreichte uns eine spannende Anfrage von der Matterhorn-Gotthard-Bahn: Bei zwei Generatoren einer Diesellokomotive traten Funktionsstörungen auf. Aaron Stadler, Störungsmanager der Polywerkstatt Andermatt, vermutete, dass die Isolationswiderstände der Wicklungen nicht mehr den Vorgaben entsprachen. Er fragte uns, ob wir vor Ort entsprechende Messungen durchführen könnten.
Herr Stadler wurde auf uns aufmerksam, weil auf einem der Generatoren ein Typenschild der Firma Lienhard Antriebstechnik angebracht war – eine Firma, deren Adressstamm wir vor rund 20 Jahren übernommen haben. Unser Servicetechniker Andreas Schär machte sich daraufhin nach Andermatt auf, wo die demontierten Generatoren bereits vorbereitet auf ihn warteten.
Es handelte sich um ältere Generatoren mit Kohlebürsten. Diese Bürsten dienen dazu, den Strom vom Stator zum Rotor zu übertragen. Ein bekanntes Problem bei Generatoren mit Kohlebürsten ist der entstehende Abrieb: Der Kohlestaub kann sich u.a. in den Wicklungen festsetzen. Wird dieser Staub nicht regelmäßig entfernt, kann der Strom an unerwünschten Stellen abfliessen, was im schlimmsten Fall zu einem Kurzschluss und einer Beschädigung der Wicklungen führen kann.
Die vor Ort durchgeführten Messungen bestätigten schlussendlich den Verdacht und der weitere Betrieb der Lokomotive war ein großes Risiko. Daher erhielt unser Team den Auftrag, die Generatoren zu überholen. Diese wurden nach Kirchberg transportiert, wo sie zuerst gründlich gereinigt und anschliessend im Ofen getrocknet wurden. Die starke Verschmutzung stellte uns jedoch vor unerwartete Herausforderungen: Trotz der intensiven Reinigung war es mit unserer Infrastruktur nicht möglich, den hartnäckigen Kohlestaub vollständig zu entfernen.
An diesem Punkt zogen wir eine Partnerfirma hinzu, die über spezielle Reinigungsverfahren verfügte. Nach einer zweiten Reinigungsrunde wurde eine erneute Messung durchgeführt, diesmal ohne den störenden Einfluss des Kohlestaubs. Leider stellte sich heraus, dass der Isolationswiderstand in einigen Wicklungsteilen immer noch zu niedrig war, weshalb eine Neuwicklung erforderlich wurde. Zusätzlich ergab die Untersuchung, dass die Wicklungsisolierung Asbest enthielt, was besondere Vorsicht bei der Bearbeitung erforderte. Die Neuwicklung wurde unter Berücksichtigung dieses Aspekts von unserer Partnerfirma durchgeführt. Im Anschluss übernahmen wir die Beschichtung und den fachgerechten Zusammenbau der Generatoren sowie deren sichere Rückführung nach Andermatt.
Dank unseres vielseitigen Netzwerks konnten wir dem Kunden eine schnelle und nachhaltige Lösung bieten. Es ist uns wichtig, in solchen komplexen Fällen auf bewährte Partner zurückgreifen zu können, um sicherzustellen, dass unsere Kunden jederzeit die bestmögliche Unterstützung erhalten.